Ving Tsun

Formen

Form follows function?

Wie zu Anfang schon kurz erklärt, erläutern wir hier tiefgründiger welche Formen es gibt und welche Rolle sie dabei im Ving Tsun spielen. Wir geben dir hier einen kleinen Einblick und Hintergrundinfos über wichtige Inhalte unseres Stils.

"SIU NIM TAO" – Junge oder Kleine Idee-Form

Die erste Form vermittelt uns alle grundlegenden Bewegungen und Konzepte des Ving Tsun (Wing Tsun). Sie bildet die wichtigste Basis für alle folgenden Formen und trainiert dabei Körper und Geist. Während ihrer Ausübung können wir uns vollkommen auf die präzise Ausführung der Hand- und Armbewegungen fokussieren. Dadurch werden wichtige Abfolgen im Unterbewusstsein verankert und konditioniert. Durch ihre Routine fällt es einem später leichter die richtigen Reaktionen abzurufen, wenn es darauf ankommt.

"CHUM KIU" – Die Brücke bildende-Form

Chum Kiu ist die zweite waffenlose Form im Ving Tsun. Durch sie lernen wir die erste Form in Bewegung umzusetzen. Mit ihr trainieren wir verschiedene Bewegungskombinationen. Drehungen, Schritte und Tritte spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie fördert ungemein die Balance, Koordination und Schnellkraft. Diese Eigenschaften dienen dazu, den Gegner mit einfachen Mitteln zu attackieren und zu besiegen.

"BIU GEE" – Die stechende Finger-Form

Durch menschliches Fehlverhalten kann es durchaus passieren, dass wir in ungünstige oder unvorteilhafte Positionen gelangen. Wie man schnell wieder die Kontrolle aus schwierigen oder scheinbar aussichtslosen Situationen erlangt, erlernt man durch die dritte Form. Sie beinhaltet unter anderem Notlösungen und Kampfstrategien die es einem ermöglichen, sich auch gegen mehrere Gegner zu schützen und den eigenen Schaden in diesem Moment zu begrenzen.

"MUK YAN CHONG" – Die Holzpuppen-Form

Ein weiterer wichtiger Bereich des Ving Tsun-Systems ist das Training an der Holzpuppe. Es beinhaltet Elemente aus allen waffenlosen Formen und wird zeitnah zur Chum Kiu unterrichtet. An ihr übt man hauptsächlich, wie ungünstige Positionen korrigiert werden und erweitert zusätzlich seine technischen Fähigkeiten. Hinzukommend erzeugt man eine bestimmte Stabilität und Körperstruktur. Distanz, Timing, Gleichzeitigkeit von Abwehr und Angriff sowie Tritt- und Schritttechniken werden dabei geschult und verbessert. Die Holzpuppe ist ein unentbehrlicher „Freund“, den man von Anfang an wertschätzen sollte.

"LUK DIM BOON GWAN" – Die Langstockform

Zum Ving Tsun-Training gehört auch der souveräne Umgang mit Waffen. Die Langstockform spiegelt die Grundidee der waffenlosen Formen wieder. Sie beinhaltet eine Reihe an Übungen und Stoßtechniken durch die eine explosive und punktgenaue Kraftentfaltung erlernt wird. Neben dem eigentlichen Waffenkampf hat das Langstocktraining überaus positive Auswirkungen auf das waffenlose Ving Tsun und bietet somit ab der zweiten Form eine hervorragende Ergänzung zur Trainingsroutine.

"BAAT CHAM DAO" – Die Doppelmesserform

Die letzte Form im Ving Tsun kann man auch als »8 Wege mit dem Messer zu kämpfen« übersetzen. Das Konzept und die Theorie um die Messer unterscheiden sich in Teilen stark von den waffenlosen Formen. Durch die zusätzliche Handhabung zweier Waffen und einer veränderten Schrittarbeit, entstehen neue taktische Konzepte und Bewegungsmuster die schnelle Reaktionen, Kampfgeist und Mut erfordern.

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